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Inhaltsstoff Molybdän

Molybdän

Kurz erklärt

Molybdän ist ein Spurenelement und für den Körper in seiner Wirkung essenziell. Es ist wesentlicher Bestandteil vieler Enzyme, die wiederum als Katalysatoren für den Stoffwechsel eine große Rolle spielen. Eine wichtige Funktion hat es bei der Verstoffwechselung bestimmter Aminosäuren.  Ein Molybdän-Mangel ist eher selten. 

Was ist Molybdän?

Chemisch gesehen handelt es sich hier um ein Metall mit einem sehr hohen Schmelzpunkt. Es wird hauptsächlich in Legierungen verwendet und häufig in kleinen Mengen dem Stahl hinzugefügt, um ihn zu härten. Zudem ist das Spurenelement auch in Dentallegierungen zugelassen. Große Vorkommen finden sich in den Vereinigten Staaten, Chile, China, Kanada und Peru. Für Menschen, Tiere und auch Pflanzen ist Molybdän ein essenzielles Spurenelement mit vielfältiger Wirkung – durchaus vergleichbar mit Kupfer, Chrom und Mangan. Spurenelemente können nicht vom Körper selbst gebildet, sondern müssen mit der Nahrung zugeführt werden.

Für was ist Molybdän im Körper gut?

Viele Spurenelemente – so auch Molybdän – sind Bestandteile von Enzymen, die wichtige Funktionen im Stoffwechsel haben. Das molybdänhaltige Enzym Xanthin-Dehydrogenase beispielsweise ist notwendig bei der Verstoffwechslung der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein. Beide spielen eine wesentliche Rolle im Gleichgewicht des Körperstoffwechsels. Cystein ist z.B. ein wesentlicher Baustein des körpereigenen Antioxidans Glutathion, von Coenzym A und Taurin. Der enthaltene Schwefel spielt eine wesentliche Rolle für die Stabilität z.B. von Insulin und der Bildung von Antikörpern. 

Wie hoch ist der Tagesbedarf?

Der Schätzwert für die empfohlene tägliche Menge durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Jugendliche und Erwachsene liegt bei 50 bis 100 Mikrogramm Molybdän. Ernährt sich ein Mensch gesund, tritt in der Regel kein Mangel auf, da es in vielen Lebensmitteln enthalten ist. 

Wer hat einen erhöhten Bedarf an Molybdän?

Da das Spurenelement über den Dünndarm aufgenommen wird, kann bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn die Aufnahme erschwert und die Wirkung limitiert sein. Auch eine gestörte Funktion der Darmflora, sowie Kupfermangel und Sulfitempfindlichkeit können zu einem erhöhten Bedarf führen. Ob und wie viel Molybdän in diesen Fällen zugeführt werden sollte, muss in einer ärztlichen Praxis entschieden werden.

Kann man zu viel Molybdän aufnehmen?

Wer in einer Gegend mit hohem Vorkommen dieses Spurenelements im Boden lebt, kann dadurch auch recht hohe Mengen aufnehmen.  Es hat aber im Gegensatz zu anderen Schwermetallen wie Eisen, Kupfer und Mangan nur eine sehr geringe Toxizität. Eine überhöhte Molybdän-Zufuhr kann zu Durchfall, Blutarmut, erhöhter Harnsäurekonzentration im Blut und gichtartigen Symptomen mit Gelenkschmerzen führen. Weltweit ist der Gehalt in den Böden aber niedrig einzustufen, lediglich Auenböden haben zuweilen einen hohen Anteil Molybdänsulfid.

Molybdänhaltige Lebensmittel

Ausgewogen zu essen ist immer wichtig und hat die Wirkung, dass einem möglichen Mangel im Körper zuvorgekommen wird. Der Molybdängehalt eines Lebensmittels hängt von dessen Vorkommen im Boden ab. Besonders molybdänreich sind Lebensmittel wie Getreide (vor allem Buchweizen), Nüsse, Hülsenfrüchte (besonders Sojabohnen und Erbsen), Kartoffeln, Reis Spinat oder Eier.
 

10 Molybdän-reiche Nahrungsmittel enthalten pro 100 Gramm je Mikrogramm (mcg) Molybdän

Sojamehl180 mcg
Rotkohl120 mcg
weiße Bohnen100 mcg
Naturreis80 mcg
Kartoffeln5-85 mcg
Trockenerbsen70 mcg
Spinat50 mcg
grüne Bohnen43 mcg
Weizenvollkornbrot31 mcg
Schweinefleisch27 mcg

150 mcg Molybdän sind enthalten in

Weizenkeime50 g
Hülsenfrüchte75 g
Eier3
Innereien200 g
Gemüse, Getreide250 g
Kartoffeln, Nudeln, Reis330 g
Fleisch500 g

Deckt die tägliche Ernährung den Bedarf?

In der Regel ja. Gut zu wissen ist, dass der Molybdän-Gehalt von Lebensmitteln mit der Verarbeitung abnimmt. Die zu häufige Aufnahme von industriell gefertigter Nahrung könnte also in einen Mangel führen.  Bevor man vorschnell zu Nahrungsergänzungsmitteln greift und Molybdän Kapseln einnimmt, sollte man auf die Wirkung einer ausgewogenen Ernährung und gesunder, möglichst wenig verarbeiteter Lebensmittel setzen.

Molybdän-Mangel

Wie der Name schon sagt, liegen Spurenelemente nur in Spuren im Körper vor und haben trotzdem vielfältige und unspezifische Wirkungen. Das liegt daran, dass sie als Enzym-Bestandteil verschiedene Stoffwechsel-Funktionen steuern. 
Folgende unspezifische, d.h. nicht eindeutig zuzuordnende Symptome könnten auf einen eventuellen Mangel hindeuten:

  • Funktionsstörungen von Nerven und Gehirn, Konzentrationsstörungen, Benommenheit
  • Herzrasen
  • Kurzatmigkeit und Atembeschwerden
  • Nachtblindheit
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
  • Verdauungsbeschwerden, Bauchkrämpfe, Übelkeit
  • Juckreiz und Schwellungen

Die Diagnose sollte in einer ärztlichen Praxis erfolgen und auch dort behandelt werden. 

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

Als Nahrungsergänzungsmittelt gibt es relativ hochdosierte Kapseln mit 150 bis 200 µg des Spurenelements.
Häufig wird aber Molybdän in Kombination mit Mineralstoffen und anderen Spurenelementen wie Mangan, Kupfer, Selen und Chrom kombiniert angeboten. 
Das ist sinnvoll, weil sie alle wichtig für die Gesundheit und gute Teamplayer sind.

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Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Wirkstoff-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen von Arzneimitteln.

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