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Von Thomas Kammler

Heilpflanze Schafgarbe (Achillea millefolium)

Wissenswertes über Namensgebung, Wirkung als Heilkraut und Schafgarben-Tee

Jeder kennt die Schafgarbe, doch nur wenige nutzen ihre Heilkräfte, aber:„Viel Unheil bliebe den Frauen erspart, würden sie ab und zu einmal nach der Schafgarbe greifen.“ Pfarrer Kneipp

Neben Löwenzahn, Kamille und Ringelblume gehört die Schafgarbe zu den Heilpflanzen, die fast jeder kennt. Sie gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) und ist auf vielen Wiesen, Weiden und Wegrändern zu finden. Charakteristische Merkmale sind die zarten, filigran gefiederten Blätter (millefolium = Tausendblatt), aus denen man auch Wildgemüse und Salat zubereiten kann – vorausgesetzt der Standort eignet sich, ist also nicht belastet durch Auto-Abgase, Pestizide oder massiven (Hunde-)Dünger-Eintrag.

Nur Menschen mit extrem empfindlicher Haut oder einer Allergie gegen Korbblütler sollten vorsichtig beim Umgang mit der Schafgarbe sein.

Namensgebung des deutschen und lateinischen Namens: Nomen est omen

Der lateinische Name „Achillea“ geht auf Achilles, den sagenhaften Helden des Trojanischen Krieges zurück. Aphrodite riet ihm, seine Verletzung an der Ferse (Achillessehne) mit dem Kraut zu behandeln.

Der deutsche Name Schafgarbe kommt daher, dass Schafe zwar die feinen Blättchen gern fressen, die Blütenstände aber stehen lassen, weshalb diese auf Schafweiden als auffällige Gebilde stehen bleiben. Garbe kommt vom althochdeutschen Garwe und bedeutet „Gesundmacher“.

Umgangssprachliche Namen für die Schafgarbe lesen sich wie eine Liste der Anwendungsbereiche in der Volksmedizin bzw. der Personen, die am meisten von der blutstillenden und wundheilungsfördernden Kraft profitieren: Grundheil, Frauendank, Bauchweh-, Blutstill-, Soldaten-, Wundkraut, Kraut der Zimmerleute.

Die Heilkräfte des „Gesundmachers“: Die Gemeine Schafgarbe in der Medizin

Die Schafgarbe kommt in Form von Tee, Tinktur, Frischsaft, Wein, Kompresse und Badezusatz zur Anwendung. Sie gilt in der Volksmedizin als ausgleichend, was sie wohl gerade in der Frauenheilkunde und hier sowohl bei Regel- als auch Wechseljahresbeschwerden so beliebt macht.

Die enthaltenen Bitterstoffe erklären die allgemein aufbauende, appetit- und verdauungsanregende Wirkung. Auch eine entzündungshemmende, krampflösende und antibakterielle Wirkung ist nachgewiesen worden. Alte Kräuterbücher empfehlen Sitzbäder mit Schafgarbentinktur bei krampfartigen Beschwerden im Unterbauch und entzündlichen Harnwegserkrankungen. Umschläge und Spülungen können bei Haut- und Schleimhaut-Erkrankungen auch wundheilend wirken.

Exkurs: Schafgarbentee

Wie bereits erwähnt, ist Schafgarbentee eine der volkstümlichen Anwendungen der Heilpflanze Schafgarbe. Ein Tee im ursprünglichen Sinne ist er nicht, denn unter Tee versteht man im engeren eigentlichen Sinne einen Aufguss von Teeblättern der Teepflanze (Camellia sinensis) mit heißem Wasser. Ein Tee aus Schafgarbenkraut ist also eigentlich ein Heißwasser-Auszug aus der Pflanze Schafgarbe. Das gilt gleichermaßen für Kräutertee bzw. Heilpflanzen-Tee wie Kamillen-Tee, Pfefferminztee oder Huflattich-Tee. Wie auch immer man zur Bezeichnung Tee in diesem Zusammenhang stehen mag - seine Anwendung erfolgt in der Volksmedizin schon seit Jahrhunderten. Die Beliebtheit der innerlichen Anwendung als Tee und der äußerlichen Anwendung z.B. als getränkte Kompressen oder Tinktur ist nicht verwunderlich, denn zum einen verfügt die Heilpflanze Schafgarbe über heilsame Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe und Gerbstoffe, zum anderen ist die Pflanze weit verbreitet.

Welche Teile der Pflanze werden für den Schafgarbentee verwendet? Für Schafgarbentee kann man alle oberirdischen Teile der Pflanze verwenden, also sowohl Schafgarbenkraut (Millefolii herba) aus getrockneten, blühenden Triebspitzen mit Blättern, Blüten und Stängeln sowie auch die Schafgarben-Blüten (Millefolii flos). 

Zubereitung eines Tees aus Schafgarbe: Es kann sowohl frische Schafgarbe verwendet werden als auch getrocknete Schafgarbe. Diese ist in Bio-Qualität in Filterbeuteln erhältlich, aber auch lose als geschnittenes Kraut, u.a. in der Apotheke. Für den Aufguss in einer Tasse einfach zwei Teelöffel getrocknete oder frische Schafgarbe mit etwa 250 ml kochendem Wasser aufgießen, 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und danach abseihen.

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Millefolium in der Homöopathie

In der Homöopathie ist die Bezeichnung Millefolium für die Schafgarbe verbreitet. Genutzt wird das frische blühende Kraut. Zum Einsatz kommt es hier überwiegend wegen seiner Wirkungen auf Blutungen und Blutgefäße.

Millefolium: Schafgarbe – unterstützt bei:

  • Hämorrhoiden und Krampfadern
  • Erkrankungen des Gefäßsystems

Pascoe Naturmedizin nutzt die Heilkräfte der Schafgarbe in verschiedenen homöopathischen Komplexmitteln – z.B. in Pascovenol® Tropfen zur Unterstützung bei Erkrankungen des Gefäßsystems z.B. bei Krampfadern und Hämorrhoiden.

Lassen Sie sich zur Anwendung von Schafgarben-Tinkturen und Millefolium-haltigen Arzneimitteln von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, in der Apotheke oder Heilpraktiker-Praxis beraten.

Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Pflanzen-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen der Arzneimittel.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Bücher

  • Bühring, U., Girsch, M.: Praxis Heilpflanzenkunde, Haug 2016*
  • Rudolf Fritz Weiß und Volker Fintelmann: Lehrbuch Phytotherapie, Hippokrates Verlag, Stuttgart 2009*
  • Zeun, S.: Phytotherapie in der Frauenheilkunde, Thieme 2021*

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs


Pascovenol® 
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Hämorrhoiden und Krampfaderleiden. Enthält 52 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 Tropfen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen

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